Abstract
Im Kontext neuer digitaler Möglichkeiten, vor allem interaktiver Augmented-Reality- (AR) und Virtual-Reality- (VR) Umgebungen, bilden sich derzeit hoch produktiv neue Paradigmen, wie die embodied cognition beziehungsweise der embodiment-based learning-Ansatz heraus (Mainzer 2017: 26; Mehler-Bicher /Steiger 2014: 20-21). Diese bieten eine ausgezeichnete, bisher aber weitestgehend verkannte Möglichkeit, Schnittstellen zwischen linguistischen, medialen und didaktischen Fragen herzustellen (Castellanos / Pérez 2017: 283; Dörner et al. 2013: 310). Der körperlichen Sprache, wie auch speziell der Gestik, kommt dabei eine verstärkte Bedeutung zu – sowohl, um linguakulturell unterschiedliche Darstellungen im bildlichen Sprachgebrauch zu erklären, als auch, um kognitive Planungsmechanismen bei mündlichen Formulierungen transparent zu machen. Unter linguakulturellen wissenschaftlichen Betrachtungen versteht man den Versuch, ein inhärentes sprachliches und kulturelles System auf der Grundlage interkulturell hermeneutischer Verfahren abzubilden und dieses mit erwerbslinguistischen, kultur- und literaturwissenschaftlichen sowie lernpsychologischen und didaktischen Aspekten in Einklang zu bringen (Roche 2013: 203). In diesem Beitrag wird darauf eingegangen, inwiefern die Anfertigung eines Korpus und die Gestikanalyse in der universitären DaF-Lehrerausbildung einen weitreichenden Mehrwert für die Unterrichtspraxis haben können. Exemplarisch wird dazu eine mit dem Transkriptionstoo lEXMARaLDA erstellte Ausschnittskollektion der Gestik eines Stadtführers vorgestellt, die dreispurig angelegt ist und mit Miniaturbildern sowie einer verbalen und einer nonverbalen Gestikspur ausgestattet ist.
In the context of new digital possibilities, especially interactive virtual reality learning environments and augmented reality applications, new paradigms such as the embodied cognition and the embodiment-based learning approach are currently emerging. These paradigms offer an excellent, yet so farmostly unrecognized opportunity to create interfaces between language, media, and teaching. The body language, especially gestures, is of increasing importance – both to explain linguaculturally different representations in pictorial language use, and to make cognitive planning mechanisms of speech transparent. On this basis, the present article elaborates on how the creation of a corpus, as well as gesture analysis, can add substantial value to the university training of teachers for German as a foreign language. As anexample, this article presents a corpus of the gestures of a city guide, created with the transcription tool EXMARaLDA. The corpus has a three foldstructure: A photo track, a verbal track and a non-verbal gesture track.
Keywords: Kognition, Gestik, embodied learning, Korpus, Interkulturalität, Metaphern, Kommunikation, cognition, gesture, corpus, interculturality, metaphors, communication
How to Cite:
Hoffmann, I., (2021) “ZUM AKTUELLEN MEHRWERT DER ERSTELLUNG UND ANALYSE VON GESTIKKORPORA IN DER UNIVERSITÄREN DAF-LEHRKRÄFTEAUSBILDUNG - METHODOLOGISCHE ÜBERLEGUNGEN”, Korpora Deutsch als Fremdsprache 1(1), 124-139. doi: https://doi.org/10.48694/tujournals-42
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