Beim Schreiben einer Hausarbeit in fremder Wissenschaftssprache müssen Studierende einerseits fachbezogenes Wissen durch den Gebrauch von Fachtermini verbal umsetzen, andererseits müssen sie auch fähig sein, dem/den Lesenden dieses Wissen und ihr Untersuchungsvorhaben durch eine kompetente Auswahl spezifisch alltagswissenschaftlicher Ausdrücke (vgl.
When writing a seminar paper in a foreign language, students must be able to convey subject-related knowledge through the use of specialized terminology, while at the same time, they must make this knowledge, along with the aims of their work, available to the reader through the use of ordinary academic language (vgl.
Ein wesentlicher Aspekt universitärer Ausbildung ist die wissenschaftliche Sozialisation der Studierenden, auch in der Fremdsprache (vgl.
Vorbild der Seminararbeit ist der wissenschaftliche Artikel, dessen Zweck es ist, neues Wissen zu generieren bzw. schon bestehendes Wissen umzustrukturieren und es der wissenschaftlichen Gemeinschaft weiterzugeben. Die Seminararbeit ist dagegen eine vorwissenschaftliche Übungsform, durch die sich die Studierenden an die wissenschaftliche Kommunikation annähern. Trotz der unterschiedlichen Funktion teilt die Seminararbeit mit ihrem Vorbild ähnliche wissenschaftliche Anforderungen, wenn auch nur im Anfangsstadium des Studiums.
Diese wissenschaftlichen Anforderungen sind sprachlich zu bearbeiten. Thielmann (
Formulierung der wissenschaftlichen Fragestellungen und des wissenschaftlichen Erkenntnisgegenstandes: Studierende müssen sich mit dem gewählten Untersuchungsgegenstand methodologisch auseinandersetzen, indem sie z.B. ein fachbezogenes Thema auswählen und eingrenzen, eine präzise Fragestellung formulieren und herausarbeiten sowie die Schritte ihrer Vorgehensweise ordnen und systematisch wiedergeben. Im Arbeitstitel, in der Gliederung und Einleitung kündigen die Schreibenden diese Phasen ihres Handlungsplans (
sprachliche Fassung des (neuen) Wissens, das dem Erkenntnisgegenstand zugeschrieben wird: Schreibende von Seminararbeiten müssen sich mit dem im jeweiligen Kurs vermittelten und erarbeiteten fachlichen Wissen auseinandersetzen und es auf den Fachgegenstand, den sie in ihrer Arbeit in den Fokus rücken, sprachlich beziehen;
sprachliche Festlegung der wissenschaftlichen Praxis in Bezug auf die Darstellung des Forschungsprozesses und der Erkenntnisresultate: Studierende müssen sich im Laufe des Verfassens ihrer Arbeit bei der Beschreibung ihrer Vorgehensweise und Resultate sowie bei der inhaltlichen Einarbeitung in die Forschungsliteratur mit den (fremd-)sprachlichen Formen der Wissensdarstellung und -vermittlung auseinandersetzen.
Aus den oben ausgeführten und auf Sprache bezogenen wissenschaftstypischen Zwecken wird klar, dass die Schreibenden einer Seminararbeit sich nicht nur mit der Darstellung eines fachlichen Themas befassen, sondern auch den pragmatischen Bedingungen gerecht werden müssen, unter denen ein wissenschaftlicher Text rezipiert und als solcher anerkannt wird (vgl.
Im Hinblick auf das akademische Schreiben im Fach
Gemeinsprachliche Mittel, die in allen Texten, auch in den (vor-)wissenschaftlichen, vorkommen, sind z.B. sprachliche Verfahren der Leserorientierung bzw. der Unterstützung von Verstehens- und Verarbeitungsprozessen (vgl.
Der Gebrauch von Fachwörtern bezieht sich auf hochspezialisiertes Wissen mit Blick auf eine bestimmte Disziplin: Dazu gehört die exakte Benennung von fachlichen Sachverhalten, Vorgängen und Begriffen, insbesondere im Hinblick auf die Einführung und auf den Gebrauch von Termini als exemplarisch fachsprachliche Komponenten. Die Vermittlung der Terminologie und ihre Einbettung ins sprachliche Handeln muss seitens der studentischen Schreibenden sachgemäß erfolgen.
Demgegenüber steht ein Bereich der Wissenschaftssprache, der sich jenseits der disziplingebundenen Fachterminologie fachübergreifender, gemeinsprachlicher Mittel bedient, die für wissenschaftliche Zwecke funktionalisiert werden und in der wissenschaftlichen Kommunikation eine spezifische Nutzung finden (vgl.
Im Mittelpunkt dieses Beitrags stehen Daten und Beispiele aus
Im folgenden Abschnitt werden das TaD-Korpus und die Fragestellung der Untersuchung sowie die angewandte Arbeitsmethode vorgestellt. Einleitend wird die Rolle der Lernerkorpora in der Fremdsprachenerwerbsforschung und in der Fremdsprachendidaktik erörtert.
In Anlehnung an Sinclairs (
Lernerkorpora bestehen in der Regel aus Texten, die von Lernenden des Deutschen als Fremd-/Zweitsprache verfasst wurden und stellen daher relevante Daten sowohl für den Bereich der Zweit- und Fremdsprachenerwerbsforschung als auch der Fremdsprachendidaktik bereit. Unter den Anwendungsszenarien von Lernerkorpora in der Spracherwerbsforschung zählen zum Beispiel die Analyse von Sprachvarietäten von Lernenden mit unterschiedlichen Muttersprachen, die L1-Einflüsse auf die Zielsprache sowie die Untersuchung unterschiedlicher Phasen des Zweitsprach- oder Fremdspracherwerbs (vgl.
In der deutschen Korpuslandschaft sind zumindest zwei wichtige Korpora zu identifizieren, durch die das wissenschaftliche Schreiben
Der Erhebungskontext der Daten sowie weitere lerner- und aufgabenbezogene Kriterien (vgl.
Das TaD-Korpus besteht aus insgesamt 134 Hausarbeiten (davon 70 in digitaler Form), die von italophonen Studierenden produziert wurden und deren Sammlung im Sommersemester 2010 im Rahmen des Projektes „
ein Thema wählen und eingrenzen,
eine Fragestellung formulieren,
Quellen suchen, lesen, bearbeiten und exzerpieren,
die Arbeit strukturieren,
den wissenschaftlichen Schreibstil üben.
Die Struktur der Hausarbeiten wird von der Lehrkraft vorgegeben und besteht aus einem theoretischen Teil zu einem der im Kurs behandelten Themen und aus einem praktischen Teil. Im praktischen Teil müssen Studierende die Theorie in die Praxis umsetzen und einen Text übersetzen bzw. ein audiovisuelles Dokument untertiteln. Ergebnisse und Schlussfolgerungen werden dann im Schlussteil diskutiert.
Für die Zwecke der vorliegenden Untersuchung wurden 60 Hausarbeiten analysiert. Davon wurden 30 Hausarbeiten von Studierenden geschrieben, die Schreibwerkstätten und Lektoratsmodule besucht hatten, und 30 von Studierenden, die entweder nur gelegentlich teilgenommen oder die ihre Hausarbeiten vor der Einführung der Lektoratsmodule bzw. Schreibwerkstätten verfasst hatten
Ausgehend von dieser Einteilung wurden zwei Subkorpora ähnlicher Größe erstellt, deren Design-Kriterien in
Design-Kriterien
Muttersprache | Italienisch | Italienisch |
Lernkontext | DaF |
DaF |
Sprachniveau | B2-C1 | B2-C1 |
Textsorte | Hausarbeit | Hausarbeit |
Aufgabe | Schriftliche Produktion einer |
Schriftliche Produktion einer |
Erhebungsumstände | Hausaufgabe (ohne Aufsicht) |
Hausaufgabe (ohne Aufsicht) |
Im Folgenden werden die unterschiedlichen Arbeitsphasen – von der Aufbereitung bis hin zur Interpretation der Daten – beschrieben, die im Rahmen der vorliegenden Untersuchung durchlaufen wurden.
Datenaufbereitung: Die 60
Größe der Subkorpora
Anzahl der tokens
153.698
115.924
Anzahl der
30
30
Datenauswertung: Die Funktion
Datenanalyse- und Interpretation: Die Korpusanalyse war sowohl quantitativ als auch qualitativ ausgerichtet. Die ersten quantitativen Befunde wurden demnach durch eine qualitative Analyse vertieft, die darauf abzielte, Schwierigkeiten und gut gelungene Leistungen von Studierenden der beiden Gruppen unter die Lupe zu nehmen: Da die beiden Gruppen unterschiedliche Vorkenntnisse der Wissenschaftssprache aufwiesen, wurden etwaige damit verbundene sprachliche Unterschiede qualitativ untersucht.
Mit Bezug auf die in der Einleitung veranschaulichten sprachwissenschaftlichen Zwecke bzw. auf die Funktion der dort angesprochenen Aspekte der Wissenschaftssprache und mithilfe der oben beschriebenen korpusbasierten Arbeitsmethode versteht sich dieser Artikel als ein Beitrag zur empirischen Forschung studentischen sprachlichen Handelns in der
Welche fachbezogenen Termini werden in den Arbeiten am häufigsten gebraucht bzw. werden sie zweckgerichtet eingesetzt?
Wie oft kommen bestimmte Wörter der AWS in den Arbeiten vor bzw. werden sie passend gebraucht?
Kann man Unterschiede zwischen den zwei Gruppen von Lernenden bzw. eine Tendenz der Schreibenden im rekurrenten bzw. passenden Gebrauch wissenschaftssprachlicher Lexeme feststellen?
Wie kann man im Falle eventueller Schwierigkeiten didaktisch eingreifen?
Bei der Analyse und Interpretation der oben beschriebenen Lernerdaten werden zwei Aspekte in den Mittelpunkt gerückt: der Gebrauch von Fachsprache bzw. Terminologie (s. Kap. 3.1) sowie der Gebrauch von alltagswissenschaftlichen Ausdrücken, die zur Bezeichnung der eigenen Arbeit und Formulierung der Fragestellung eingesetzt werden (s. Kap. 3.2).
Was die Terminologie betrifft, kann eine erste Analyse automatischer Natur einige terminologische Tendenzen in den analysierten Texten ans Licht bringen. Die Funktion
Terminologie im TaD-Korpus
Keyword | K1 (mit Schreibwerkstätten) | K2 (ohne Schreibwerkstätten) |
Sprachwissenschaftlicher Bereich: |
||
158 (1.027,99) |
80 (690,11) |
|
88 (572,55) |
59 (508,95) |
|
121 (787,26) |
49 (422,69) |
|
160 (1.041) |
60 (517,58) |
|
85 (553,03) |
45 (388,19) |
|
41 (266,76) |
25 (215,66) |
|
Sprachwissenschaftlicher Bereich: |
||
22 (143,14) |
20 (172,53) |
|
60 (390,38) |
6 (51,76) |
|
Sprachwissenschaftlicher Bereich: |
||
21 (136,63) |
18 (155,27) |
|
12 (78,08) |
12 (103,52) |
|
19 (123,62) |
10 (86,26) |
|
Sprachwissenschaftlicher Bereich: |
||
15 (97,59) |
21 (181,15) |
|
24 (156,15) |
21 (181,15) |
|
6 (39,04) |
18 (155,27) |
|
Die
Termini sowie fachsprachliche Mehrworteinheiten sind häufig in Definitionen eingebettet oder kommen in Verbindung mit Elementen definitorischer Natur vor. Studierende greifen auf unterschiedliche Definitionsarten zurück, wie z.B. Inhaltsdefinitionen (1), Umfangsdefinitionen (2), operationale Definitionen (3), Synonymdefinitionen (4.1 und 4.2) und exemplarische Definitionen (5)
(1)
(2)
(3)
(4.1)
(4.2)
(5)
Die studentenseitige Tendenz, Termini zu erklären und zu definieren, erfolgt nicht nur durch die oben erwähnten Definitionsarten, sondern auch mit Hilfe von sogenannten verstehensbearbeitenden Ausdrücken (vgl.
(6)
(7)
(8)
Die Terminologie wird nicht nur im theoretischen Teil der
(9)
(10)
(11)
Aus den oben angeführten Beispielen lassen sich einige Rückschlüsse ziehen. Studierende beider Gruppen (K1 und K2) neigen dazu, die in ihren Arbeiten verwendete Terminologie zu erklären, obwohl die erwartete erste Zielgruppe des Textes die Lehrkraft selbst ist, die jedoch über ein weitgehend ausreichendes Vorwissen verfügt. Diese Tendenz kann auf den Aufgabentyp einerseits und auf die kommunikative Situation der
Die
Der zweite Aspekt ist die kommunikative Situation der
Die Analyse zeigt in Bezug auf fachbezogene Terminologie außerdem noch, dass Studierende relevante Terminologie nicht nur theoretisch in Form von Definitionen verwenden, sondern auch operativ z.B. zur Beschreibung der von ihnen angewendeten Übersetzungsstrategien. Diese Tendenz sowie die hohe Anzahl von
Neben der für die Seminararbeiten relevanten Fachsprache sollen die Studierenden auch in der Lage sein, alltagswissenschaftliche Ausdrücke zu verwenden, um den Lesenden das Fachwissen, das gewählte Thema und das Untersuchungsvorhaben zugänglich zu machen.
Was die von Studierenden eingesetzte AWS anbelangt, wurde die Analyse in zwei Richtungen durchgeführt. Erstens wurde eine quantitative Analyse der Wörter durchgeführt, die von Studierenden verwendet werden, um auf die eigene Arbeit zu verweisen und ihre Fragestellung zu formulieren. Zweitens wurde der Gebrauch von einigen ausgewählten alltagswissenschaftlichen Substantiven näher betrachtet und kontrastiv in den beiden Subkorpora analysiert (s. Kap. 3.2.1 und Kap. 3.2.2)
AWS-Wörter im TaD-Korpus
Bezeichnungen | K1 (mit Schreibwerkstätten) | K2 (ohne Schreibwerkstätten) |
Die eigene Arbeit bezeichnen | ||
134 (871,84) |
63 (543,46) |
|
11 (71,57) |
5 (43,13) |
|
0 | 2 |
|
0 | 2 |
|
0 | 2 |
|
Die eigene Fragestellung formulieren | ||
14 (91,09) |
1 (8,63) |
|
9 (58,56) |
7 (60,38) |
|
18 (117,11) |
12 (103,52) |
|
Die zwei fokussierten Handlungsbereiche werden im Folgenden näher beschrieben und qualitativ weiter analysiert.
Um den Aspekt
Bezeichnungen der eigenen Arbeit
Bezeichnungen | K1 | K2 |
134 (871,84) |
63 (543,46) |
|
11 (71,57) |
5 (43,13) |
|
0 | 2 |
|
0 | 2 |
|
0 | 2 |
|
Die Bezeichnungen
Wie die Bezeichnung
Im Gegensatz zu den vorherigen Beispielen scheint die Bezeichnung
Außerdem ist auch die Bezeichnung
Eine der Besonderheiten der Wissenschaftssprache besteht darin, dass sie bestimmte Sprachmittel mit der alltäglichen Sprache teilt (s. Kap. 1). In der wissenschaftlichen Forschung erhalten diese Sprachmittel jedoch eine spezifische Bedeutung, mit welcher die Studierenden nicht unbedingt vertraut sind. Was zum Beispiel das Substantiv
„Formulierung einer Frage“,
„Frage, (wissenschaftliches, philosophisches) Problem“.
Die erste Bedeutung ist gemeinsprachlichen Gebrauchs, die zweite ist dagegen eng mit der Welt der wissenschaftlichen Forschung verbunden und bezieht sich auf eine der entscheidendsten Phasen wissenschaftlichen Schreibens, nämlich ‚etwas in Frage stellen‘ mit dem Ziel, einen eigenen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung zu leisten.
Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurde der Gebrauch des Substantivs
Korpusbelege des Substantivs Fragestellung
K1 | K2 |
14 (91,09) |
1 (8,63) |
Hinter dieser |
Der übersetzte Text ist keine Vollversion des Artikels, sondern besteht aus den Teilen, die für die Zwecke der |
Aus der ersten quantitativen Analyse könnte abgeleitet werden, dass das Substantiv
Eine zweite Analyse betraf das Substantiv
Korpusbelege des Substantivs Frage
K1 | K2 |
9 (58,56) |
7 (60,38) |
Die am Anfang gestellte |
In diesem Fall konzentriert man sich auf die langjährige |
Verben wie
In Gruppe K2 sind auch zwei Beispiele herauszustellen, die eine nähere Betrachtung verdienen. Aus der Analyse des ersten Beispiels (K2_15) könnte so nämlich herausgelesen werden, dass die von den Studierenden vorgeschlagene Frage keine eigenformulierte wissenschaftliche Frage ist, sondern ein allgemeines, in der Literatur weithin behandeltes Thema. Anstatt einer Fokussierung – die jedoch durch das Strukturmuster ‚sich auf etwas konzentrieren‘ vom Lesenden erwartet wird – findet in diesem Beispiel eine Verallgemeinerung statt. Wie oben beschrieben, wird auch hier auf das Wortfeld des Frageformulierens Bezug genommen, was durch die Verwendung der Anführungszeichen noch offensichtlicher wird. K2_23 schreibt hingegen „die Frage, die man sich spontan stellt“, was auf eine Subjektivierung des Frageprozesses, anstatt einer wissenschaftlich basierten Formulierung der Fragestellung, hindeutet.
Die oben angeführten Beispiele lassen einige erste Schlussfolgerungen zu. Die Studierenden der ersten Gruppe verwenden das Substantiv
Außerdem wurde der Gebrauch des Substantivs
Korpusbelege des Substantivs Ziel
K1 | K2 |
18 (117,11) |
12 (103,52) |
Aus der Analyse der beiden Subkorpora geht hervor, dass die Studierenden versuchen, dem/der Lesenden bereits im einleitenden Teil den Inhalt und die Ziele ihrer Arbeit vorzustellen. In K2_8, K2_18 und K2_25 scheint das Substantiv
K1_20 bezieht sich ebenfalls auf den Übersetzungsprozess, versucht aber zugleich, einen Aspekt zu fokussieren, nämlich Komik, die kultur- und sprachgebunden ist, bei der Untertitelung zu berücksichtigen. Gut gelungen sind die Zielsetzungen von K1_9 und K1_26. K1_9 zielt darauf ab, Modalpartikel zu analysieren und K1_26 schränkt die Untersuchung auf zwei Übersetzungsstrategien ein: Adaptation und Zusammenfassung. In beiden Fällen wird also das Forschungsthema eingegrenzt. In K1_26 wird auch erklärt, wie das Thema empirisch untersucht wird, d.h. auf der Grundlage einer Reportage über Fitness. Außerdem weist die Präposition
In diesem Beitrag wurde aus einer korpusbasierten Perspektive der Gebrauch der Terminologie und einiger Lexeme der AWS in Hausarbeiten italienischer Studierenden beleuchtet. Als Fazit werden zunächst die in Kapitel 2.4 gestellten Fragen diskutiert.
Die Terminologie wird in den
Am häufigsten und in den meisten
weniger häufig und vor allem in den einzelnen
einige quantitative Unterschiede zwischen den zwei Gruppen sind in der Häufigkeit des Auftretens von übersetzungswissenschaftlichen Termini zu bemerken: die Gruppe K1, die an didaktischen Veranstaltungen zum wissenschaftlichen Schreiben teilgenommen hat, zeigt im Allgemeinen einen häufigeren und verbreiteteren Gebrauch solcher Fachwörter, die auch im Allgemeinen in mehr
Als Ergebnis der qualitativen Analyse der Daten zum Fachwortschatz (s. Kap. 3.1) ist Folgendes festzuhalten:
Die fachspezifische Terminologie wird von beiden Gruppen zweckgerichtet eingesetzt. Und zwar einerseits im theoretischen Teil, um das im Kurs vermittelte und eigens erarbeitete Fachwissen auf den gewählten Gegenstand der Arbeit sprachlich zu beziehen; andererseits im praktischen Teil, um die eigene Vorgehensweise sowie die Arbeitsschritte fachlich zu beschreiben.
Ferner ist anzumerken, dass Termini und Mehrworteinheiten in den
Wie bereits in Kapitel 3.1 angeschnitten wurde, kann demzufolge eine gemeinsame Tendenz im passenden bzw. rekurrenten Gebrauch der fachbezogenen Terminologie der beiden Gruppen festgestellt werden. Die didaktische Natur der
Zum Gebrauch alltäglicher Wissenschaftssprache kann Folgendes festgehalten werden:
Wie in Kapitel 3.2 schon gezeigt wurde, wendet K1 Wörter der AWS quantitativ häufiger (absolute und relative Häufigkeit) und verbreiteter (Anzahl der
Dabei sind aber auch bei der ersten Gruppe einige Gebrauchsschwierigkeiten festzustellen, z.B. bei der unpassenden Anwendung des Wortes
Eine höhere Häufigkeit zeigt sich bei K1 auch beim Gebrauch des Lexems
Wie sich aus diesen kleineren Untersuchungen, die für weitreichendere Aussagen vertieft werden sollten, ergibt, sind die Schreibenden tendenziell in der Lage, sowohl mit als auch ohne eine kurze wissenschaftssprachliche Ausbildung in Deutsch als fremder Wissenschaftssprache die Terminologie im Allgemeinen quasi problemlos zu gebrauchen. Große Anwendungsprobleme bei Studierenden ohne spezifische sprachwissenschaftliche DaF-Ausbildung sind dagegen bei der alltäglichen Wissenschaftssprache anzumerken. Es kann also zusammenfassend festgehalten werden, dass sich die Arbeit in den Schreibwerkstätten und in den Lektoratsmodulen als positiv erwiesen hat, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz von Mitteln der alltäglichen Wissenschaftssprache, der in den
Sprache, einschließlich der AWS, ist mit dem wissenschaftlichen Prozess und mit wissenschaftlichen Zwecken eng verbunden, und das bereits im Anfangsstadium des Studiums. Das heißt, dass sich die Studierenden den Fragen wissenschaftlicher Tätigkeit, z.B. der Planung, Organisation und Durchführung wissenschaftlicher Prozesse im Laufe der universitären Ausbildung bewusstwerden müssen (s. Kap. 1). Die Aneignung wissenschaftlicher Kompetenz sollte interdisziplinär gefördert werden, auch in der Fremdsprache Deutsch mit Studierenden auf fortgeschrittenem Sprachniveau. Das geschieht hier durch ein sprachbewusstseinsförderndes Training mit dem Ziel, die spezifischen Gebrauchsregeln, denen sprachliche Mittel in der Wissenschaft unterliegen, herauszuarbeiten. Der Blick sollte dabei insbesondere auf die Mittel der AWS gerichtet sein, die unauffällig, aber doch unumgänglich für die wissenschaftliche Kommunikation sind. Aufgrund ihrer Unscheinbarkeit bedürfen die Mittel der AWS einer besonderen Fokussierung, damit das sprachliche Bewusstsein der Studierenden über die spezifische Funktion der Lexeme in der fremden Wissenschaftssprache gegenüber ihrer gemeinsprachlichen Anwendung geschärft wird. Diese Funktion sollte im Lehr-Lern-Diskurs anhand von authentischen Beispielen herausgearbeitet werden. Dazu kann der didaktische Einsatz von Mitteln der Korpuslinguistik von großer Hilfe sein, denn sie erlauben eine analytische Betrachtung von Sprache. Für eine praktische Umsetzung dieses Vorhabens könnte im Rahmen des Fachseminars oder des entsprechenden Lektorats ein kleines Projekt zur Erarbeitung des spezifischen Gebrauchs von AWS-Wörtern in wissenschaftlichen Beiträgen gestartet werden
Der Beitrag ist das Ergebnis einer gemeinsamen Diskussion. Antonella Nardi hat die Abschnitte 1, 2.4 und 4 verfasst; Cristina Farroni die Abschnitte 2.1, 2.2, 2.3 und 3.
Zum Verhältnis zwischen Fach- und Wissenschaftssprache vgl.
Die Seminararbeit und die
Schwierigkeiten und L1-Einflüsse können z.B. in Form von Über- und Mindergebrauch von bestimmten Wörtern auftreten (vgl.
In dieser Hinsicht unterscheidet Granger (
Als Lernerkorpus der gesprochenen Wissenschaftssprache ist auch GeWiss (vgl.
Für eine ausführlichere Darstellung der Schreibwerkstätten- und Modulinhalte siehe Nardi (
Die angewandte Sampling-Methode wird als
German Web 2018 ist ein Korpus, das aus Texten besteht, die automatisch aus dem Internet gewonnen wurden. Es enthält 5,3 Milliarden Wörter und wurde mit dem RFTagger annotiert.
In der Tabelle wird sowohl die absolute als auch die relative Häufigkeit (in Klammern) angegeben. Was die Auswahl der
Die Merkmale der Inhaltsdefinitionen und der Umfangsdefinitionen werden in der Norm DIN 2342 (
Fett von C.F.
Die Dateien wurden anonymisiert und mit
Für eine ausführlichere Untersuchung der verstehensbearbeitenden Ausdrücke in der
Die Analyse wurde in beiden Fällen auf die Abschnitte der Einleitung und der Schlussfolgerungen beschränkt (s. Kap. 3.2.1).
Es wurde davon ausgegangen, dass sich Studierende möglicherweise auf ihre eigene Arbeit sowohl in der Einleitung (z.B. Gegenstand dieser
Siehe dazu die Definition von Duden:
Wie z.B. die „Werke der Weltliteratur“ oder „Nietzsches gesammelte Werke“. Siehe dazu Duden online:
Für eine ausführlichere Liste typischer Fügungen siehe Graefen / Moll (
In manchen Fällen kommt das Verb
Hier wird die Originalfassung wiedergegeben. Richtig wäre:
Aus den Korpusbelegen wurden Sätze entfernt, in denen das Substantiv
Jaworska (
Antonella Nardi, Prof. Dr. phil., lehrt Deutsche Sprach- und Übersetzungswissenschaft an der Universität Macerata. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen in den folgenden Bereichen: linguistische Pragmatik, kontrastive Fachkommunikation Deutsch > Italienisch (insbesondere Wissenschaftssprachen und Museumskommunikation), Deutsch als Fremdsprache und als fremde Wissenschaftssprache, audiovisuelles Übersetzen.
Cristina Farroni, hat ihr Studium im Oktober 2018 in Translationswissenschaft (Italienisch <> Deutsch, Italienisch <> Englisch) abgeschlossen. Nach dem Abschluss war sie als freiberufliche Übersetzerin und Dolmetscherin tätig und ist seit 2019 Doktorandin an der Universität Macerata. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den folgenden Bereichen: mehrsprachige Unternehmenskommunikation, Übersetzungsprozess, Terminologie.